Internationales Maritimes Museum: Besuch der Schülerinnen und Schüler der Klasse 6c der Stadtteilschule Helmuth Hübener
Der imposante „Kaispeicher B“ ist das älteste erhaltene Speichergebäude des ehemaligen Freihafens und war Ziel von 22 Schülerinnen und Schülern der Klasse 6c der STS Helmuth Hübener. Aber was ist an einem Gebäude, das 1878/79 als Silospeicher entstand und das die Hansestadt Hamburg 1890 als „Kaispeicher B“ so spannend?
Der „Kaispeicher B“ ist heute fester Bestandteil der neuen HafenCity und der unter Denkmalschutz stehende Bau erhielt 2008 als „Internationales Maritimes Museum“ eine neue Bestimmung. Seine zehn Decks mit über 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bieten der maritimen Sammlung von Prof. Peter Tamm ein mit mehreren Kulturpreisen ausgezeichnetes Domizil.
Natürlich konnten die Schülerinnen und Schüler nicht alle ausgestellten Exponate erkunden … das würde sicherlich Tage oder sogar Wochen dauern … die Sammlung umfasst über 100.000 Einzelstücke plus mehr als eine Million Fotografien. An die 50.000 Miniaturmodelle sind archiviert, dazu 4.000 Gemälde und Aquarelle, Hunderte von historischen Uniformen und Zehntausende von Schiffsbauplänen.
Aber es gibt natürlich einige Höhepunkte, die bei keinem Besuch fehlen dürfen: das Legoschiff „Queen Mary 2“ aus ca. 780.000 Legoteilen; das 3,5 Meter lange Modell der „Wappen von Hamburg“ im Lichthof des Gebäudes; das Goldmodell der „Santa Maria“ (die „Santa Maria“ war das Flaggschiff von Christoph Kolumbus bei der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492); das 1992 gebaute Modell ist das einzige Schiffsmodell der Welt, das aus Edelmetallen in der authentischen Spanten- und Plankenbauweise hergestellt wurde.
Der Museumsteil mit den Piraten (ja, es gab sogar Piratinnen – z.B. Ching Yi-Sao, die Anfang des 19. Jahrhunderts in China zur Anführerin eines mächtigen Piratenbundes aufstieg. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht befehligte sie über 1.000 Schiffe und 150.000 Männer und Frauen folgten ihr) fand naturgemäß besonderes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern. Nachdenklich wurden sie jedoch bei der Information, dass früher die acht- bis dreizehnjährigen Kinder auf den Schiffen schwer schuften mussten. Sie schleppten nämlich die Kugeln über mehrere Decks zu den Kanonen und die vierzehnjährigen hätten wahrscheinlich schon im Führungsteam eines Schiffes mitgewirkt. Unzählige Bücher und Filme haben Piraten als mythische Gestalten beschrieben. Die Wirklichkeit sah jedoch völlig anders aus.