Museum der Arbeit: Besuch der Schülerinnen und Schüler eines Wahlpflichtkurses des 8. Jahrgangs der Stadtteilschule Helmuth Hübener
… denn ein Rohling heißt Rohling, weil er noch nicht bearbeitet ist; ein Rohling ist ein vorbereitetes Werkstück, dass z. B. in der Metallwerkstatt des Museums der Arbeit zunächst aus einer Kupferplatte ausgestanzt wird, dann mit einem Prägebuchstaben, einem Prägestempel, mit einem Hammer und einer Spindelpresse mit einem Druck von einer Tonne weiterbearbeitet wird. Dies alles sollte man tunlichst mit einer Rolex nicht veranstalten.
17 Schülerinnen und Schüler eines Wahlpflichtkurses des 8. Jahrgangs der STS Helmuth Hübener hatten sich nach ihrer jeweiligen Interessenslage aufgeteilt um im Museum der Arbeit entweder in der Metallwerkstatt Schmuckstücke oder in der Buchdruckerei ein Plakat herzustellen.
Die einzelnen Arbeitsschritte in der Metallwerkstatt (Rohling ausstanzen, Buchstabe prägen, Loch in den Rohling stanzen, Motiv mit einem Prägestempel auf den Rohling pressen, Farbe anrühren, bemalen, antrocknen lassen, Glasstaub auftragen und brennen) waren schon eine spannende Angelegenheit. Und das alles mit Maschinen die schon einige Jahre auf dem Buckel haben, z. B. mit einer Spindelpresse aus dem Jahr 1900 die immer noch funktioniert. Wenn man sich dann vorstellt, dass an dieser Maschine damals auch Kinder im Alter der jetzigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern jeden Tag 10 bis 12 Stunden gearbeitet haben … na ja!
In der Buchdruckerei begann es damit, dass sich die Jugendlichen zunächst einmal eine Druckerschürze umbinden mussten. Dann ging es auch schon unter fachkundiger Leitung los: mit Lettern aus dem Setzkasten selbst einen Text setzen und auf einer historischen Handpresse ein eigenes Klassenplakat mit den Namen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer drucken: die verschiedenen Typen und Größen von Druckbuchstaben aus den großen Setzkästen auswählen, die Namen zusammensetzen und dann in einen Setz- bzw. Druckstock einfügen und zum Schluss auf der Druckmaschine ausdrucken.
Nachtrag: Eine lustige Wortspielerei gab es in der Metallwerkstatt: Kupferblech besteht aus Kupfer, Eisenblech besteht aus Eisen, Kuchenblech besteht aus …. nein, nicht aus Kuchen. :lol: