Autostadt Wolfsburg: Besuch von Schülerinnen und Schüler der Klassen 8, 9 und 10 der Stadtteilschule (STS) Poppenbüttel
„Stau“, „noch ein Stau“, „der nächste Stau“, „zwischendurch zäh fließender Verkehr“ = 43 Schülerinnen und Schüler der STS Poppenbüttel bekamen unmittelbar nach dem Start der Fahrt zur Autostadt Wolfsburg die Probleme mit dieser Art von Mobilität mit. Bis der Bus aus Hamburg heraus war, dauerte es eine ganze Weile.
Die Themen „Auto“ und „Klima“ sind natürlich nicht voneinander zu trennen und so ging es in zwei Workshops in der Autostadt Wolfsburg zwar um die Themen „Auto“, „Autodesign“ und „Antrieb“, aber es wurden keine Autos „entwickelt und gebaut“, die mit herkömmlichen Kraftstoffen angetrieben wurden. Alle von den Jugendlichen entwickelten Autos fuhren mit Solarantrieb und das tolle: sie fuhren tatsächlich, auch wenn die Autos natürlich nur in einem kleinen Format gebaut werden konnten.
Es ging um die Themen „Design“ und „Proportionen“ (Faustregel für Limousinen: Länge des Autos: 7 x die Radgröße; Breite des Autos: 3 x die Radgröße; Höhe des Autos: 2 x die Radgröße). Die Schülerinnen und Schüler diskutierten über Bauformen (z.B. Limousinen, Kombis, Coupés, Cabrios, Geländewagen) Entwicklungszeiten („von der ersten Skizze bis zur Herstellung des ersten Autos, das dann tatsächlich ausgeliefert wird“), Entwicklungs- und Herstellungskosten, Preise, Zielgruppenorientierung, Gewinnspannen und Produktionszahlen (allein in Wolfsburg verlassen täglich etwa 3.000 bis 3.500 das VW-Werk). Sie staunten z. B. über folgende Informationen: von der ersten Zeichnung bis zur ersten Fertigung vergehen etwa 5 Jahre; in dieser Zeit werden u. a. verschiedene Designstudien erstellt, aber es müssen evtl. auch ganze Fabriken neu konzipiert (und evtl. auch gebaut) werden.
Im Workshop „Autodesign“ lernte die Gruppe bei einem Rundgang durch das ZeitHaus die verschiedenen Meilensteine der Automobilgeschichte kennen und machten sich Gedanken zu ihrem Traumauto. In einer Zeichenstudie und Gestalten eines Plastilin-Modells konnten sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Die Arbeitsschritte im Workshop „Hand in Hand“ gingen noch darüber hinaus. Hier war Teamwork gefragt! Ziel war es, in Kleingruppen gemeinsam ein Modellauto mit Solarantrieb zu bauen. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in die Rolle von Konstrukteuren und lösten im Team an verschiedenen Stationen knifflige Aufgaben: zeichnen, löten, tüfteln, bis schließlich die Fahrzeuge startklar waren und auch tatsächlich mit Scheinwerfereinstrahlung fuhren.
Dann gab es noch einen dritten, einen ganz besonderen Workshop zum Thema „Etikette“ ein wichtiges und unumgängliches Thema für die Jugendlichen und der bald bevorstehenden Vorstellungsgespräche – sei es für die notwendigen Praktika oder aber für eine Berufsausbildung. Wie bereitet man sich auf ein solches Gespräch vor? Was zieht man an oder was sollte man nicht bzw. auf keinen Fall anziehen? Wie begrüßt man die teilnehmenden Personen: mit Händedruck oder ohne? Wie geht man mit Distanzen um (zu nah, zu weit)? Welche Fragen kommen evtl. in einem Vorstellungsgespräch vor? Welche Stärken habe ich? Welche Schwächen? Woran erkennt man gute Vorgesetzte (z. B. sie stehen hinter ihrem Schreibtisch auf und kommen zur Begrüßung einem entgegen)? Was gibt es für Antwortmöglichkeiten auf die Frage „Lügst Du?“? Wie funktioniert Smalltalk?
All diese und noch viele weitere Punkte wurden nicht nur theoretisch behandelt: Rollenspiele gaben praktische Hilfestellungen und boten viele Reflexions- und Feedbackmöglichkeiten untereinander. Darüber hinaus gab es zahlreiche Orientierungshilfen für den Alltag und viele praktische Tipps.
Übrigens: auf der Rückfahrt von Wolfsburg gab es keine Staus nur kurz vor Erreichen der heimatlichen Schule dauerte es – bedingt durch einen Unfall – etwas länger.