Klimahaus Bremerhaven: Besuch von Schülerinnen und Schülern der Klassen 9 bis 11 der Stadtteilschule Meiendorf
Einmal entlang des Längengrades 8 Grad und 34 Minuten um den Globus reisen und die Klimazonen der Erde erleben. Die Weltreise im Klimahaus Bremerhaven auf einer Ausstellungsfläche von 11.500 Quadratmeter begann für die 48 Jugendlichen aus den Klassen 9 bis 11 der Stadtteilschule Meiendorf bei einer Bergbauernfamilie in Isentahl in der „Schweiz“, wo Kuhglocken läuten und sich ein Bergmassiv mit Gletscher auftürmt. Tropische Wärme empfing sie auf der Reisestation „Kamerun“, wo besonders Mutige den westafrikanischen Regenwald bei Nacht mit Gerüchen und Geräuschen von faszinierender Exotik durchstreifen. Das Packeis der „Antarktis“ bietet ein wenig Abkühlung, bevor es vorbei an üppig grünen Schluchten zum warmen Sandstrand von „Samoa“ geht. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler in die bunte Vielfalt eines Saumriffs eintauchen. Weitere Stationen der Weltreise waren Seneghe (Sardinien), Kanak (Niger), Gambell (Alaska) und Langeneß (Deutschland). Die Kulissen und Impressionen der Reise basieren auf den Eindrücken und Erlebnissen, die der Klimahaus-Weltreisende Axel Werner von seiner Tour entlang des 8. Längengrades mitgebracht hat. Doch die Schülergruppe erlebte nicht nur die unterschiedlichen Klimazonen. In Filmen und Bildern lernten sie auch die Menschen, die Axel Werner auf seiner Reise getroffen hat, kennen. Zum Beispiel die Bergbauern Hedy und Werner aus der Schweiz oder das Tuareg-Mädchen Mariam aus Niger. Auf den verschiedenen Reisestationen konnten insgesamt 250 verschiedene Tierarten entdeckt werden, wie z. B. die Fidschi-Leguana auf „Samoa“ oder die Galago-Äffchen in „Kamerun“. Eine brandneue tierische Attraktion sind die Lemminge in der Station „Alaska“, die erst im letzten Jahr ihr Quartier dort bezogen haben.
Diese Reise machte allen eindrucksvoll deutlich, wie das Leben der Menschen und Tiere auf unserem Planeten vom Klima abhängig ist und beeinflusst wird.
Am Nachmittag stand das Word Future Lab im Mittelpunkt. Dies ist ein einzigartiger, interaktiver Spiel-, Lern- und Arbeitsbereich, in dem das Thema Zukunftsfähigkeit im Zentrum steht. Die Schülerinnen und Schüler wurden in zwei Runden an jeweils acht Spielstationen um einen großen Projektglobus gruppiert und in Situationen versetzt, in denen sie individuelle, klimarelevante und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen mussten. Bei jeder dieser Aufgaben konnten sie spielerisch ihre Fähigkeiten (z. B. Motivieren, Handeln, Kombinieren, Engagieren, Erforschen und Vernetzen) testen und mit einem positiven Praxisbeispiel verbinden (z. B. erneuerbare Energien, faires Wirtschaften, nachhaltige Kaffeeproduktion, Jugendengagement im Klimaschutz). Zum Schluss wurden die erspielten Kompetenzen und die dazu passenden Praxisbeispiele in Zukunftsurkunden für die insgesamt sechzehn Teams zusammengefasst. Hier wird jedoch nicht verraten, welches Team den ersten und den sechszehnten Platz belegt hat … nur so viel wird verraten: Auch das sechzehnte Team lag noch weit über dem Durchschnitt der bisherigen Ergebnisse im World Future Lab.
Auf der ganzen Welt protestieren junge Menschen für ihre Zukunft und die unseres Planeten. Sie fordern ein Umdenken und konkrete Handlungen, um die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels einzudämmen. Im Klimahaus Bremerhaven wird mehr als 10 Jahren zukunftsfähiges und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln gefördert und vermittelt.
Das Fazit des Berichtes über den Besuch des Klimahauses Bremerhaven im Jahr 2019 ist heute weiterhin uneingeschränkt gültig:
Die heiße und gleichzeitig feuchte Luft in den Tropen, die eisige Antarktis, der Sternenweg oder die 135 unterschiedlichen Fischarten … jede/r der Schülerinnen und Schüler hatte am Ende des Besuches einen Lieblingsplatz gefunden und alle waren sich einig: Beim Thema Klimaschutz haben sich die Menschen bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Warum ziehen wir den Kopf ein, wenn es darum geht, der nächsten Generation einen heilen Planeten zu hinterlassen? Wir wollen etwas bewegen – möglichst gemeinsam mit vielen Jungen und älteren Menschen.
ES IST ZEIT!! Noch besser hat es eine Schülerin nach diesem Besuch 2020 ausgedrückt: ES WIRD DRINGEND ZEIT!!