Deutsches Hafenmuseum – Kopfbau des Schuppens 50a
Besuch von Schüler*innen der Klasse 6c der Emil Krause Schule (STS)
Große Brückenneubauten am Müggenburger Zollhafen; ein Gewirr von Gleisen der Hafenbahn; viele Lkws, die den Veddeler Damm befahren mit Containern auf dem Weg zu den Schiffen und von den Schiffen; der Hansahafen mit großen Kühlhäusern u.a. für Bananen; alte Lagerhäuser am Dessauer Ufer … und schon von weitem sieht man die vier Mastspitzen der PEKING. Der Weg vom S-Bahnhof Veddel bis zum Hafenmuseum im Kopfbau des Schuppens 50a und die Umgebung dieses einzigartigen Museums ist ein Erlebnis besonderer Art.
Für die 23 Schüler*innen der Klasse 6c der Emil Krause Schule begannen spannende Stunden. Und schnell war klar: „Hafen“ ist ein Bahnhof für Schiffe. Es wurden Kakao- und Kaffeesäcke geschleppt. Sie lernten verschiedene Werkzeuge der alten Hafenarbeit kennen. Beispiel: Griepen (aus der niederdeutschen Sprache und bedeutet „Greifen“). Das waren Hilfsmittel zum Greifen und Bewegen z.B. von Jutesäcken. Sie stellten die „stählernen“ Fingernägel des Arbeiters dar, die er in die Oberfläche des Packstückes „krallt“, um es zu bewegen. Damals gab es noch keine Container und jeder Sack musste einzeln transportiert werden. Hafenarbeit bedeutete größtenteils noch schwerste körperliche Anstrengung und war ein echtes Gemeinschaftswerk. Die alten Hafenanlagen sahen früher ganz anders aus wie heute. Auf einem Bild des Hamburger Hafens aus dem Jahr 1930 wird das sehr deutlich.
Die Schüler*innen standen auch unter einem über 10 m hohen Portalhubwagen, mit dem in der Anfangszeit der Container die „Kisten“ zwischen Schiffen und Schuppentransportiert werden. Sie lernten sog. Twistlocks (twist engl. für „verdrehen“, lock engl. für „Schloss“) kennen. Damit werden Container untereinander verbunden.
Ein Höhepunkt war der Besuch des 1909 gebauten Schutendampfsaugers „Sauger IV“; einem über 800 PS starken schwimmenden Staubsauger. Ein Schiff, das notwendig ist, um den Betrieb des Hafens sicherzustellen. Beim Durchgang durch die Maschinenräume konnten die Schüler*innen nicht nur die ursprüngliche Arbeit erleben und die Hitze in den Räumen spüren, sie konnten sie auch riechen.
Ein Besuch, bei dem die Schüler*innen die ursprüngliche Arbeit im Hafen erleben und spüren konnten. Anfassen und ausprobieren war die Devise. In welchem Museum ist das sonst möglich?