Beim Besuch der Klasse 4a unserer Partnerschule Osterbrook haben die Schülerinnen und Schüler nicht nur über technische Einzelheiten der Cap San Diego Erstaunliches erfahren. Sie haben auch die Gründe ausführlich erklärt bekommen, warum derartige Schiffe trotz fortschrittlicher Auslegung schon vor Ende der eigentlich geplanten Nutzungszeit nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden konnten. Vom Achterdeck bis zum Bug und vom untersten Deck, ganz achtern im eiskalten Wellentunnel („Sind wir hier wirklich unter Wasser?“) bis zur Brücke, galt es viele enge Treppen zu steigen. Und unser kompetenter Führer verstand es sehr gut, die Kinder durch gezielte Fragen einzubinden.
Beim Material des Ersatzpropellers gingen die Meinungen ziemlich auseinander, einige vermuteten wohl wegen der Farbe, dass es sich um Gold handle. Da das aber bei dem Gewicht etwas teuer geworden wäre, hat man lieber Bronze genommen. Und auch die silbern schimmernden Leitungen in der Maschine waren eher nicht aus Silber, sondern aus Aluminium oder gar Eisen. Weil das Schiff und seine fünf Schwesternschiffe, die alle das „Cap San“ (San, Sao, Sankt wie Nikolaus) im Namen trugen, mit einer vielköpfigen Besatzung unterwegs waren und die Beladung rund eine Woche dauerte, war mit Durchsetzung der Containerschifffahrt Schluss mit dieser Art von Stückgutschiffen. Ein Containerschiff mit vergleichbarer Ladung wird heute innerhalb eines halben Tages be- bzw. entladen. All dies und noch viel mehr erfuhren die Schüler bei einer Essenspause in der Offiziersmesse. Leider nicht im Salon, dieser ist für die Passagiere reserviert, da hätten sich einige gerne einmal auf den bequemen Plüschsofas von den Strapazen des Treppensteigens ausgeruht.
Nach gut zwei Stunden waren alle um viele Eindrücke reicher, auf die Frage, wer gerne mal zur See fahren möchte, gingen einige Hände nach oben. Ob es sich dabei allerdings um derartige Fahrten wie die Cap San Diego sie gemacht hat, handelte, das herauszufinden reichte die Zeit nicht mehr.