Deutsches Auswandererhaus in Bremerhaven – Premierenbesuch der Stiftung Kinderjahre mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 10c und 10d der Stadtteilschule (STS) Meiendorf
Die Reise durch das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven beginnt für die Schülerinnen und Schüler der STS Meiendorf mit einem Abschied vor der Schiffswand der Lahn, datiert auf November 1888. Der Raum ist bevölkert von Figuren, die Auswandernden der verschiedenen Epochen von 1830 bis zu den frühen 1950er Jahren nachempfunden sind. Viele Sprachen sind zu hören. Bis 1974 stehen über sieben Millionen Menschen aus unterschiedlichsten Teilen Europas an einer der Kajen Bremerhavens. Vorher hat jeder Teilnehmende eine i-Card bekommen und begleitet damit einen Auswandernden durch das Haus. Und so stellt das Deutsche Auswandererhaus Raum für Raum lebensnahe Inszenierungen vor, zeigt kostbare Museumsobjekte und erzählt eindrucksvolle Lebensgeschichten.
Ausführliche Darstellungen der einzelnen Räume würden diese kurze Darstellung sprengen. Deshalb dazu nur einige Stichworte: „Galerie der 7 Millionen“ (hier begegnet man den individuellen Lebensgeschichten verschiedenster Auswandernder und die historischen Wirklichkeiten); „Über das weite Meer“ (der Segler Bremen, der Dampfer Lahn und der Ocean-Liner Columbus legen in Bremerhaven ab und kommen an der nordamerikanischen Küste wieder an Land); „Ellis Island“ (mit der neuen Gesetzgebung wird Ellis Island ab 1892 die größte Einwanderungsstation der USA. Über 12 Millionen Menschen werden bis in die 1950er Jahre durch ein Prozedere mit Gesundheitsprüfung und einer strengen Bestrafung geschleust); „Salon der Biographien“; „Ankommen – Grand Central Station New York“; „Old Town Bar in Manhattan“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Einwanderung bald eine größere Rolle als die Auswanderung – in den Statistiken, aber vor allem in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Das Deutsche Auswandererhaus präsentiert im zweiten Teil diese Einwanderungsgeschichten.
Ein Brückengebäude verbindet den Ausstellungsraum „Grand Central Terminal“ mit dem Saal der Debatten im Einwanderungsland Deutschland. Gedanklich und geographisch ein großer Sprung. Auf dem Weg sein, im Transit sozusagen, darum geht es hier.
Im Forum Migration werden Ideen verknüpft, Eindrücke eingeordnet und Fragen vertieft. In diesem Forum schafft das Museum am Ende der Reise, um die Perspektive noch einmal bewusst zu wechseln, auf das Hier und Jetzt und die eigene Familiengeschichte zu blicken.
Ein Tag mit vielen interessanten und spannenden Eindrücken (gerade auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und Entwicklung der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler) endete mit einem gemeinsamen Mittagessen und Spaziergängen im Bereich der Havenwelten Bremerhaven.