Heiße Angelegenheiten: 340 Grad heißes Blei und ein Brennofen mit 851 Grad
Die Verwendung von beweglichen Lettern revolutionierte ab 1450 die Buchproduktion. Johannes Gutenberg (der eigentlich Johannes Gensfleisch hieß) erfand nicht nur die beweglichen Lettern, sondern auch ein Handgießinstrument zur Erstellung der einzelnen Buchstaben.
Und im Workshop „Setzen und Drucken wie Gutenberg“ wurden mit einem solchen Instrument und einer 340 Grad heißen Legierung aus Zinn, Blei und Antimon auch die Anfangsbuchstaben der Schüler*innen der Klasse 6 der Max-Brauer-Schule beim Besuch im Museum der Arbeit hergestellt. Gutenberg ließ damals zunächst 180 Bibeln drucken, von denen heute noch 49 erhalten sind. Damit war das Abschreiben als die bis zu dieser Zeit herkömmliche Methode der Buchproduktion abgelöst und vielen Tieren blieb der Tod erspart. Wieso das? Früher wurde auf Tierhaut geschrieben (Pergament) und für eine (!) Bibel benötigte man damals etwa die Haut von 150 Tieren.
Noch heißer ging es im Workshop „Stanzen, Prägen, Emaillieren“ zu. Die Schüler*innen stanzten mit einer Spindelpresse wie zu alten Zeiten kleine Medaillen. Die daraus geprägten Motive wurden bemalt und abschließend wurden die Metallteile bei 851 Grad gebrannt. Emaille ist eine Zusammensetzung meist aus Silikaten und Oxiden. Einfacher ausgedrückt: es ist quasi flüssiges Glas.
22 Schüler*innen stellten zum Abschluss fest: es gibt sehr spannende Museen, wie z.B. das Museum der Arbeit. 90 Minuten in einem solchen Museum vergehen wie im Flug und sind viel kürzer als zwei Schulstunden.