Heute durfte ich im Rahmen des Projekts Learning Kids eine sechste Klasse der Ilse-Löwenstein Schule begleiten und wir trafen uns vor dem Werk von Jungheinrich in Norderstedt. Dort laufen täglich hundertfünfzig Gabelstapler vom Band. Diese werden zum großen Teil per Hand montiert, aber einzelne Aufgaben wie z. B. das Schweißen, werden von Robotern erledigt. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb.
Bevor der Besuch beginnen konnte, sollten wir Sicherheitswesten anziehen und wir bekamen alle ein Headset, damit wir die ganze Führung gut verstehen konnten. Zunächst gingen wir zur Herstellung des Hubwerkes, das wichtigste Teil am Gabelstapler, weil nur dadurch die Lasten angehoben werden können. Die Hubwerke werden in einer Maschine zusammengefügt, die aussieht wie ein liegender Schrank. Genau hineinschauen konnten wir nicht. Anschließend gingen wir in das Montagewerk, in dem drei Montagelinien aufgebaut sind, in der die Gabelstapler verschraubt werden. Jeder der hier arbeitenden ca. 15 Mitarbeiter hat dabei seinen eigenen Arbeitsplatz und seine eigene Aufgabe, die er in einer festgelegten Zeit abschließen muss. Meistens reicht diese Zeit aus, aber manchmal wird es knapp, wenn z.B. Schrauben fehlen und für Nachschub gesorgt werden muss. In dieser Halle war auch die Lackierung, in der die Fahrzeuge mit Sandstrahlern bestrahlt werden und dabei ihre typisch gelbe Farbe bekommen. Der Vorgang läuft automatisch und es muss nur ein Mitarbeiter aufpassen, dass das Verfahren geregelt abläuft.
Anschließend sind wir in die Anlieferungshalle weiter gegangen. Dort werden alle angelieferten Teile von Mitarbeitern ausgepackt und auf die verschiedenen Lager (pro Halle ein Lager) verteilt. Danach wurde uns die endgültige Montage gezeigt. Dort werden die fertig angelieferten Motoren in die Gabelstapler eingebaut und mit den in den anderen Hallen vorgefertigten Bauteilen verschraubt. Außerdem werden auch Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt, wie z. B. bei voller Fahrt bremsen. Das konnten wir leider nicht sehen, weil aktuell keine Tests stattfanden.
Zum Schluss sind wir durch die Abfertigungshalle gegangen. Dort standen ganz viele unterschiedliche Modelle, die wir noch nicht gesehen hatten. Von dort holte der Vortragende einen kleineren Stehgabelstapler, dessen Besonderheit ist, dass man auf ihm steht und dass man ihn auch ohne Führerschein fahren darf. Alle Schüler waren sehr aufgeregt und freuten sich, dass sie selbst eine Runde auf diesem Stapler fahren durften. Es war eigenartig, dass dieses an sich schwere Fahrzeug nur mit einem Daumen vor- und zurück gesteuert werden konnte. Um sich ruhig zu bewegen, brauchte man sehr viel Feingefühl.
Mir hat der Besuch bei Jungheinrich sehr gut gefallen, weil ich zum ersten Mal in einer solchen Produktionshalle war. Ich habe viele Eindrücke sammeln können und ganz viele unterschiedliche Maschinen kennengelernt, besonders spannend war dabei ein vollautomatisches Laserschweißgerät. Zum Schluss dieses informativen Vormittages bekamen alle Schüler einige sehr kreative Gabelstapler-Werbegeschenke.
(Bericht: Jonathan Böttcher, Praktikant)