Eine muntere Klasse der Ilse-Löwenstein-Schule wartete schon ungeduldig vor den Türen der Komödie Winterhuder Fährhaus. Nur wenige Schüler hatten schon einmal eine Aufführung des Hauses gesehen und so war die Aufregung groß. Sehr herzlich wurden sie pünktlich um 10 Uhr von der Theaterleiterin Frau Britta Duha begrüßt und in Empfang genommen. Hinein ging es in den architektonisch interessanten Glas-und Metallbau der Komödie. Im Foyer begann sogleich die Vorstellung des Hauses, das 1988 von Jürgen Wölffer als nicht subventioniertes Privattheater gegründet wurde. Sehr erfolgreich hat sich die Bühne mit 6 Produktionen im Jahr und einer Auslastung von bis zu 95 Prozent entwickelt.
Nach diesen wissenswerten Daten wurde es richtig spannend, denn es ging in den kleinen Saal der Komödie wo ein Regisseur, ein Techniker und sogar ein echter Schauspieler (bekannt aus dem Fernsehen), Fragen der Schülerinnen und Schüler zu ihrem beruflichen Werdegang beantworteten. Es waren demnach nicht nur Schauspielschule und/oder Universität die Grundlagen ihres Berufes, sondern manchmal kam der Aufstieg von einer einfachen Grundausbildung über praktische Berufserfahrung verbunden mit viel Willenskraft und Fleiß zustande. Aber was gibt es denn für Berufe für uns an so einem Theater, fragten sich die Jugendlichen. Um diese Frage zu beantworten, ging es in die unteren Räume des Theaters. Dort sind folgende Räume untergebracht: Ein Maskenraum, ein Raum mit Kostümen, Garderoben zum Umziehen, und einen Friseurraum gab es zu bestaunen. Und nun erklärte Frau Duha, welche Berufe damit einhergehen: Garderobier/e (Ankleider/in), die Kostüme pflegen, Maskenbildner/-in und Friseure, die die Schauspieler zurechtmachen und einige mehr.
Das Staunen nahm kaum ein Ende, denn von vielen Berufen hatten die Kinder noch nie etwas gehört. Doch es sollte noch spannender werden, denn nun ging es hinter die Bühne und sogar direkt auf die Bühne, was einen der Schüler sogleich dazu ermunterte, für seine Mitschüler eine kleine Kostprobe seines schauspielerischen Talentes zu geben. Dann aber schnell wieder zurück zu weiteren Berufsfeldern am Theater: Reinigungskräfte, Bedienungen an der Bar, Kassierer an der Kasse. Ebenso auf und neben der Bühne: Techniker, Beleuchter, Bühnenarbeiter, Elektriker, Schreiner und und und … Nach all diesen Informationen kam etwas unerwartete Abwechslung ins Spiel: Aus der laufenden Produktion spielte einer der Künstler muntere Stücke auf dem Flügel und sang dazu: „Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon,….“.
Wie im Fluge war die Besichtigungszeit um und es folgte zum Abschluss noch eine großzügige Überraschung von Frau Duha! Jeder der Zeit und Lust hat, könne am Abend mit Eltern kostenlos die Vorstellung besuchen. Da gab es freudiges Interesse und etliche Kinder wollten ihre Eltern bitten dieses Angebot wahrzunehmen. Ein toller Vormittag im Winterhuder Fährhaus war das! Vielen Dank Frau Britta Duha!