So wissbegierig und diszipliniert wünscht man sich die Besucher wohl in jedem Museum – erst recht, wenn es sich um ein Schiff handelt, mit jeder Menge steiler Treppen, pardon, Niedergängen wie es auf Schiffen heißt. Und die geht man rückwärts runter, weil die Füße nach vorne größer sind als nach hinten, sagt Leo.
Jede Menge Fragen hatten die Schüler der Klasse 3b der Schule Rönnkamp bei ihrem Besuch auf der Cap San Diego an Leo, unseren kompetenten Führer. Und er blieb keine Antwort schuldig, auch wenn sich immer noch jemand meldete. Und man merkte Leo an, dass er selbst Enkel hat – seine Antworten waren dem Alter der Kinder sehr gut angemessen. Und die Informationen waren nicht zu detailliert, denn wie soll man auch ermessen können, wie viel 10.000 PS der Hauptmaschine sind oder wie groß der Durchmesser der Antriebswelle ist?
Weil Leo früher selbst zur See gefahren war, vermutlich wie Moses (das ist der jüngste Matrose an Bord), konnte er sehr anschaulich über das Bordleben berichten, was für die Kinder bestimmt beeindruckender war als Einzelheiten über die Maschine (das ist beim Schiff der Motor) oder der Diesel zur Stromerzeugung.
Sehr interessant fanden die Kinder, dass es an Bord einen Swimmingpool gibt, der allerdings mangels eines ausgebildeten Schwimmmeisters mit einem Netz versehen ist und nicht benutzt werden kann, was bei dem heutigen guten Wetter allgemein bedauert wurde. Aber der Pool war ja auch eher für die wenigen (12 pro Tour in 4 Doppel- und 4 Einzelkabinen) betuchten Fahrgäste, die sich damals die zweiwöchige Überfahrt nach Südamerika für über 4.000 DM leisten konnten.
Ohne Blessuren konnten die Kinder dank der Betreuung durch eine Lehrerin, einen Vater und natürlich Leo den Heimweg antreten. Und warum diese einst sehr modernen Schiffe schon nach rund 20 Jahren außer Dienst gestellt wurden, kann man ja in der Klasse noch einmal nachbereiten.