Deutsches Zollmuseum: Besuch der Schülerinnen und Schüler der Klasse 4f der Grundschule Genslerstraße
Auf dem Gelände der ehemaligen Wandrahminsel wurde 1650 das „Kornhaus“ als Lager für die hamburgischen Kornvorräte errichtet. Ab 1888 musste diese Bebauung den heute noch erhaltenen Freihafenbauten weichen.
Um die Jahrhundertwende wurde das Gebäude des heutigen Zollmuseums als Zollabfertigungsstelle und Lagerzollamt des Hauptzollamtes St. Annen errichtet. Die Freihafengrenze verlief unmittelbar an der Rückseite des Gebäudes.
In den 1920er Jahren erhielt die Zollabfertigungsstelle den Namen „Zollamt Kornhausbrücke“ und fertigte Waren aller Art ab. In den 1960er Jahren spezialisierte sich dieses Zollamt auf die Abfertigung von Teppichen. 1985 stellte das traditionsreiche Zollamt seine Arbeit ein. Aufgrund seiner Lage und Geschichte bot sich das Gebäude in der Speicherstadt als Nutzung als Deutsches Zollmuseum an, zumal das alte Reichszollmuseum in Berlin im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde.
Seit der Eröffnung am 21.05.1992 überrascht das Museum mit zahlreichen und vielfältigen Themen sowie außergewöhnlichen Exponaten auf die Geschichte des Zolls und veranschaulicht auch seine gesellschaftspolitische Bedeutung in Gegenwart und Zukunft. So sind zahlreiche Exponate aus vielen Jahren zu sehen: z.B. einen Lederhelm („Pickelhaube“) für Lübecker Zollbeamte (1919), eine Grenzaufseherpistole (1852) und ein „Grüner Elefant“: ein Motorrad mit Beiwagen (1951).
Im Obergeschoss des Museums reisen junge und alte Besucherinnen und Besucher durch die Geschichte des Zolls, im Erdgeschoss erhalten sie Einblicke in die aktuelle Arbeit der Bundeszollverwaltung.
Mit einer kenntnisreichen und fachkundigen Begleitung begaben sich 17 Schülerinnen und Schüler der Klasse 4f der Grundschule Genslerstraße auf eine rasante Fahrt durch das Deutsche Zollmuseum. Im Erdgeschoss ging es um die aktuellen Aufgaben der Zollverwaltung (z.B. um den Schutz der Verbraucher und der Wirtschaft vor illegalen Waren, um die Bekämpfung der Produktpiraterie, um die Verhinderung von Schmuggel, um den Schutz von gefährdeten Arten, um die Bekämpfung illegaler Beschäftigung und von Schwarzarbeit).
Die geschichtliche Reise durch die Geschichte des Zolls begann zwischen 69 bis 96 n.Chr. mit der Ausdehnung des römischen Machtbereichs auf das Land zwischen Rhein und Donau. Damals wurden unter Kaiser Vespasian und Kaiser Domitian zum ersten Mal auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands Zölle erhoben. Mit der Zollverwaltung der DDR sowie der Entwicklung zur modernen Bundeszollverwaltung mit der Einbindung in Europa endete für die Schülerinnen und Schüler dieser hochinteressante Vormittag.