Polizeimuseum Hamburg: Besuch der Schülerinnen und Schüler der Klasse 4d der Erich-Kästner-Schule
In dem kleinen Merkbuch – wie es auch Hamburger Polizistinnen und Polizisten im täglichen Dienst bei sich tragen – fanden sich Fragen zu Geschichte und Arbeit der Polizei: Wie nennen Hamburgs Polizisten ihre Handfesseln? Womit haben Nachtwächter Anfang des 19. Jahrhunderts Alarm geschlagen? Welcher Gegenstand fehlt im Spurensicherungskoffer? Wie hieß die alte Kopfbedeckung der Polizei, die der deutsche Dichter Heinrich Heine mal „Hut mit Blitzableiter“ genannt hat? Wie hieß die erste uniformierte Frau der Polizei Hamburg? In einer alten Wache hatten die Polizisten noch keine Computer, um ihre Bericht zu schreiben: Mit welcher Maschine haben sie stattdessen geschrieben? Die 20 Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b der Erich-Kästner-Schule trugen die Antworten und Zeichnungen in ihrem jeweils persönlichen Merkbuch ein.
Mit allen Sinnen erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie Hamburgs Polizisten früher für Sicherheit und Ordnung gesorgt haben. Sie besuchten natürlich auch eine historische Revierwache mit Zelle, erlebten eine virtuelle Blaulichtfahrt im echten Streifenwagen und einen virtuellen Flug im Cockpit eines echten Polizeihubschraubers.
Noch mal zurück zu den Nachtwächtern. Hamburg hatte keine Stadtmauer, sondern wurde von Wällen umgeben. Wer in die Stadt hinein oder aus der Stadt heraus wollte, der musste die Stadttore benutzen. Namen wie Baumwall, Wallstraße, Wallgraben, Neuer Wall, Alter Wall wie auch Berliner Tor, Ferdinandstor, Dammtor, Millerntor erinnern daran … nein, das Brandenburger Tor hat damit nichts zu tun, das steht in Berlin. Die Stadttore wurden abends verschlossen und in Hamburg wurde diese sog. Torsperre erst gegen Ende 1860 aufgehoben.
Es gehörte zu den Aufgaben eines Nachtwächters, nachts durch die Straßen und Gassen von Hamburg zu gehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er warnte die schlafenden Bürger vor Feuern, Feinden und Dieben. Er überwachte das ordnungsgemäße Verschließen der Stadttore, Haustüren und Fenster. Die Nachtwächter waren mit einer Rassel und einer langen Pieke ausgerüstet. Und eine solche Rassel befindet sich im Polizeimuseum Hamburg und alle Schülerinnen und Schüler durften dann damit natürlich auch einmal „rasseln“. Aber Vorsicht: Das ist gar nicht so einfach, denn die eigene Nase muss unverletzt bleiben und so muss man die Rassel immer am lang ausgestreckten Arm betätigen.
Zum Abschluss des Besuches wurde dann von allen Schülerinnen und Schülern der jeweils unverwechselbare eigene Fingerabdruck im persönlichen Merkbuch verewigt.