Altonaer Museum ST´S Am Hafen

STS Am Hafen im Altonaer Museum

Ein Bericht der Schülerin Rim, Klasse 12, über die Ausstellung: Die 80er Jahre – Musik, Kultur und Gesellschaft

In der Ausstellung geht es um die aufregende Zeit der 80er Jahre, die sehr vielfältig waren. Die Ausstellung zeigt nicht nur die bunte, schöne und kreative Seite, sondern auch die Probleme, die die Gesellschaft damals hatte. Es war eine Zeit voller Musik, Fotografie, Design, aber leider auch geprägt von vielen politischen Problemen, Protesten, Atomkraftwerke-Problem und Rassismus. Es war eine Zeit, in der die Jugend sich durchsetzen wollte, alles langweilig fand und etwas Neues machen und erfinden wollte. Sie ließ sich nicht unterdrücken und wollte mit Musik auffallen, etwas schaffen, was sich vorher keiner getraut hatte.

Musik und Neue Deutsche Welle

Ein großer Teil der Ausstellung beschäftigte sich mit der Musik dieser Zeit. Vor allem die Neue Deutsche Welle (NDW) wurde thematisiert. Diese Musikrichtung war mutig, anders und eine klare Abgrenzung zum traditionellen deutschen Schlager, der oft nur von Liebe und Sehnsucht handelte. NDW-Songs hatten oft provokante oder ironische Texte, z.B. über psychische Gesundheit oder die Polizei. Es war wirklich interessant zu sehen, wie wichtig Musik damals war, um Gefühle und Meinungen auszudrücken.

Mode und Design

Die Mode war in den 80ern ein Ausdruck der Persönlichkeit. Kräftige Farben, schräge Schnitte und neue Designs wie die gestrickten Kleider zeigten, dass sich die Menschen von alten Traditionen lösen wollten. Viele Kleidungsstücke sollten auffallen und man wollte damit zeigen, dass man anders und einzigartig ist.

Gesellschaftliche Probleme

Neben der Kreativität gab es auch ernste Themen. Es gab eine Energiekrise, und viele Menschen protestierten gegen Atomkraftwerke, die sie für gefährlich hielten. In dieser Zeit wurde auch die Partei „Die Grünen“ gegründet, die diese Themen aufgriff und sich für den Umweltschutz einsetzte.

Jugend und Proteste

Die Jugend in den 80ern hatte keine Lust auf die langweilige Welt der Erwachsenen. Viele wollten anders sein, was sich in Jugendbewegungen wie den Punks zeigte. Diese Jugendlichen protestierten gegen die Politik und wollten für ihre Rechte kämpfen. Es gab auch viele Künstler, die mit ihrer Kunst auf diese Probleme aufmerksam machten.

Die Lebensgeschichte einer Gastarbeiterin

Ein besonders emotionaler Teil der Ausstellung war die Geschichte einer Frau, die in den 1980er Jahren als ,,Gastarbeiterin‘‘ namens Semra Ertan aus der Türkei zu ihren Eltern nach Deutschland kam. Sie wollte sich hier ein neues Leben aufbauen und arbeitete als Bauzeichnerin, Schriftstellerin und Dolmetscherin. Doch statt willkommen geheißen zu werden, musste sie Diskriminierung und Rassismus ertragen. Obwohl sie hart arbeitete und viel opferte, wurde sie von der Gesellschaft oft als “Fremde” angesehen – obwohl sie längst ein Teil von ihr war. Weder in Deutschland noch in der Türkei fühlte sie sich ganz zugehörig, in beiden Ländern wurde sie ausgegrenzt. Am 24. Mai 1982 verbrannte sich Semra Ertan in Hamburg öffentlich gegen den zunehmenden Rassismus in Deutschland.

Ihre Geschichte hat uns besonders berührt, weil sie zeigt, wie schwer es für Menschen war (und oft noch ist), in Deutschland eine neue Heimat zu finden. Rassismus ist kein Problem, das erst heute auftritt, sondern schon lange Teil unserer Gesellschaft ist. Es wurde deutlich, dass solche Ungerechtigkeiten nicht ignoriert werden dürfen.

Die Ausstellung machte deutlich, dass es endlich an der Zeit ist, etwas zu ändern, damit alle Menschen in unserer Gesellschaft gleichbehandelt werden.  Die Geschichte hat uns alle zum Nachdenken gebracht und uns daran erinnert, wie wichtig es ist, solidarisch zu sein und für Gerechtigkeit einzustehen.

Eindruck

Die Ausstellung war sehr interessant und hat uns viel über die 80er Jahre beigebracht. Besonders beeindruckt hat mich, wie kreativ die Menschen damals waren, aber auch, wie mutig sie für ihre Überzeugungen gekämpft haben. Die Lebensgeschichte von Semra Ertan hat uns alle tief berührt und gezeigt, wie wichtig es ist, Ungerechtigkeit zu erkennen und zu bekämpfen. Es war ein schöner, aber auch informativer Ausflug, der gezeigt hat, dass wir aus der Vergangenheit lernen müssen, um unsere Zukunft besser gestalten zu können.