Wir, die zwei Praktikantinnen Freya und Charlotte, durften heute Herrn Brandes und Frau Kurtzahn (von der Stiftung Kinderjahre) auf einen Learning Kids-Termin begleiten. Das „Internationale Maritime Museum Hamburg“ ist ein ehrwürdiges Gebäude in der Speicherstadt, welches Peter Tamm damals von der Stadt Hamburg für seine zahlreichen und historischen Sammlungen zur Verfügung gestellt bekam.
Gemeinsam mit zwei Aufsichten begleiteten wir die 4a der Grundschule Genslerstraße, die uns gegenüber direkt sehr aufgeschlossen und wissbegierig erschien.
Unser Guide Anja Rutter, eine Meeresarchäologin, führte uns als erstes in einen Kartenraum, in dem die Kinder sofort neben einer Seeschlange aus Pappmaschee hielten.
Frau Rutter fragte erwartungsvoll in die Runde, wie man sich denn am besten gegen solche Unterwasserwesen, ebenfalls deutlich realistischere wie Krokodile und Haie wehre? Sofort riefen die Kinder los und es fielen die verschiedensten Antworten: „Wegschwimmen!“, „Sich tot stellen!“, „Nein, nach Hilfe rufen!“. Unser Guide lachte und ließ die grübelnden Kinder zappeln. Dann die Auflösung: Einmal fest auf die Nase hauen, dann sehen sie euch nicht mehr als Frühstück an. Zack, schon um einen Überlebenstipp für die See reicher.
Weiterhin erzählte sie uns über die richtige Steuertechnik eines Schiffes, die immer zu zweit ausgeführt werden sollte, und über verschollene und verunglückte Schiffe. Kein schöner Gedanke …
Danach setzten wir uns alle in eine ruhige Ecke, wo echte und nebenbei ziemlich schwere Kanonenkugeln herumgegeben wurden, die wir nur bis zur Höhe der Nasenspitze halten und zu unserem Sitznachbarn rollen durften, da sonst die Gefahr einer Gehirnerschütterung oder eines Fingerbruches besteht. Da das eher ungünstig wäre, hielten sich alle brav daran. Wir lernten, dass man sich Respekt und Anerkennung nicht nur als männlicher Pirat erarbeiten konnte, als wir von der chinesischen Piratin Chen l Saro erfuhren, die damals Macht über ca. 1.500 Schiffe besaß. Das nennt man mal Frauenpower! Zum Schluss wurde uns noch etwas über das Tauwerk der Schiffe erklärt. Woher die Reeperbahn ihren Namen hat? Na, durch die dort durchgeführte Herstellung von Reepseilen, woher sonst?
Insgesamt fanden wir den Vormittag sehr lehrreich und spannend, nicht „nur“ wegen der riesigen Ausstellung, sondern auch wegen dem großen Engagement und der Wissbegierde der Kinder.
(Ein Bericht von Freya Drewnak und Charlotte Fuchs, Praktikantinnen der Stiftung Kinderjahre)