Musikvermittlungsprojekte

Stephan Krawczyk in der Stadtteilschule Alter Teichweg am 15.10.2015

mensch-naziWir konnten im Rahmen der Aktion „Der Dulsberg sagt NEIN!“ den Liedermacher Krawczyk 200 Schülerinnen und Schülern der Stadtteilschule Alter Teichweg vorstellen. Ein beeindruckendes Ergebnis wie diese multinationale, multikulturelle Schülerschaft das Thema aufgenommen hat!

Der Liedermacher und DDR-Dissident Stephan Krawczyk beschreibt in seinem Buch „Mensch Nazi“ den jungen Mann Klemens. Im Kinderheim aufgewachsen, emotional vernachlässigt und ausgegrenzt, findet er in einer Wehrsportgruppe Halt und Beachtung, Zuwendung und Anerkennung. Psychologische Grenzsituationen mit Borderline-Symptomen vermengen sich mit dankbar angenommenen Denkmustern aus der Vorstellungswelt des Neonazi-Milieus. Das Buch belegt klug recherchiert und spannend erzählt, wie stark individuelle Voraussetzungen mitspielen, wenn jemand nach ganz rechts abrutscht. Mit Konsequenzen wie möglicherweise auch im Fall Henriette Reker und ihrem Attentäter.

 

 

Am 29.09.2015 besucht der aus Funk und Fernsehen und von Mediaprojekten bekannte „Holzwurm der Oper“ die Ganztagsgrundschule Fährstraße in HH-Wilhelmsburg
„Heute hat die Fährstraßenschule im sozialen Brennpunkt ein großes, beglückendes Geschenk von der Stiftung Kinderjahre bekommen. Der Holzwurm der Oper hat einen tiefen Eindruck bei unseren Schülerinnen und Schülern, und auch bei uns Lehrern hinterlassen.
Sie haben meinen größten Respekt, dass Sie unseren Kindern solch ausgezeichnete Kunst auf höchstem Niveau schenken. Für mich war es deshalb so besonders, weil es höchst selten ist, dass unsere Kinder, die sonst nie ein Musikinstrument zu sehen bekommen, auf diesem hohen künstlerischen Niveau angesprochen werden. Wie sollten sie auch? Die Oper und das Konzert sind weit, viele Eltern wissen davon nichts, und in der Schule wird bisher nur wenig klassische Musik gemacht.
Sie sind künstlerisch-musikalisch vollkommen unterernährt und plötzlich geht es los mit der Geierwally in solch irrsinnig goldiger und künstlerischer und fantastischer, begeisternder Art, dass ich aus glücklichem Staunen mit meinen Schülern gar nicht mehr rauskam: Was für süße Zeichnungen („…du kannst gut ein Schaf malen!“). Was für eine bezaubernde Wally („…die kann sogar noch besser singen als du, Frau Leiste“), ein lustiger, verständnisvoller Holzwurm und mit Leopold Hurth und Benedict Ziervogel zwei großartige, virtuose, fantasievolle Musiker! Ich konnte es kaum fassen, denn so etwas ist selten bei uns in Wilhelmsburg. Zumindest habe ich noch nie erlebt, dass wir auf solch hohem Niveau beschenkt wurden. Und dann noch mit den berückenden alpenländischen Weisen…!
Da ich selber Musikkuratorin und ehemalige Festivalleiterin bin, habe ich viele Education-Projekte gesehen und kann die Qualität der Stücke gut einschätzen. Dieses Stück hatte, wie Sie wissen, sehr hohe Qualität.“

An diese Aufführung werden die Schülerinnen und Schüler der Schule Fährstraße noch lange gern zurückdenken. Begeisterter Szenenapplaus und für die Oper eher untypische lautstarke Forderungen nach Zugaben am Ende machten deutlich, wie sehr das fünfköpfige Ensemble um den Zeichner und Autoren Stefan Siegert die jungen Zuschauer in den Bann gezogen hatte. Auf Einladung der Stiftung Kinderjahre hatten es sich alle Kinder und Lehrer der Schule auf Stühlen, Bänken und Turnmatten in der Aula gemütlich gemacht.

Siegert, der schon seit über 15 Jahren Hörspiele für Kinder aus der Welt der Oper produziert, hat die lyrische Oper „La Wally“ von Alfredo Catalani (nach der bekannten Romanvorlage „Die Geierwally“) in eine sehr kindgerecht dargebotene Geschichte um eine mutige und selbstbewusste junge Frau umgearbeitet, in der zum Schluss Liebe, Ehrlichkeit und Beharrlichkeit über Eifersucht, Verrat und auch über falsch verstandene Autorität siegen.

Drei Kinder aus dem Publikum durften auf der Bühne wichtige Nebenrollen übernehmen, die Darstellerin der Wally, Alexandra Donata Koch, sang einige der schönen Arien aus Catalanis Oper, live begleitet von Leopold Hurt (Zither) und Benedict Ziervogel (Kontrabass) und Stefan Siegert selbst saß am Grafiktablett und am Laptop und steuerte über eine große Leinwand farbenfrohe Illustrationen sowie Geräusche bei. Die 267 Kinder im Publikum, die auch gern auf die Bühne gekommen wären, durften zum Trost bei einigen Liedern mitsingen, etwa bei einer Variation von „Alle Vögel sind schon da“.

Und dann war da natürlich noch Holzi der „Holzwurm der Oper“, der schon auf den Hörspiel-CDs das Geschehen mit Erklärungen und Kommentaren begleitet und auf der Bühne in Gestalt einer Klappmaulpuppe auftritt, die von Christian Richard Bauer meisterlich geführt und gesprochen wird.

 

„Ich fand einfach alles nur schön. Nein, ich fand nicht alles schön. Einmal da war so ein großer Schatten, da hatte ich Angst.“
„Ich fand am schönsten, als die oben auf dem Berg war…“
„Da hat die Frau Leiste auch so doll gelacht…“

– das waren nur die ersten Kommentare, wir hatten ja noch gar keine Zeit das Stück in Ruhe nachzubeplaudern.

Christiane Leiste, Lehrerin an der Grundschule Fährstraße

 

Am 25.09.2015 gastiert das renommierte Mannheimer Schlagwerk für eine Percussion-Session in der Ganztagsgrundschule Lämmersieth in HH-Dulsberg
„Nach dem Konzert sind wiederholt Kinder auf dem Flur auf mich zugekommen und haben sich begeistert geäußert. Manch einer, wäre am liebsten gleich mit den Musikern weiter gefahren.
Emre sagte dazu, „was für ein Glück, dass die Musiker unsere Schule ausgesucht und für uns gespielt haben.“
Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis, die Musik, die Percussionisten und wie die Kinder mitgegangen sind. Nochmals herzlichen Dank, dass Sie uns diese Gelegenheit ermöglicht haben.“

Patricia Renz, Lehrerin der Grundschule Lämmersieth

2015-09_schlagwerk_lämmersieth

Pressemitteilung zu den Musikaufführungen an Hamburger Schulen

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