Die Klasse 4a unserer Partnerschule Beim Pachthof und dessen Klassenlehrer Herr Bohmann haben einen langen Anreiseweg auf sich genommen um das Unternehmen Gebrüder Heinemann in Allermöhe kennenzulernen. Da sowohl das Gelände als auch das Gebäude sehr groß ist und überall reger Lkw- und Staplerverkehr herrscht, musste jeder eine Warnweste anziehen. Denn diese sind in Signalorange und mit Leuchtstreifen gut zu erkennen.
Frau Weinrich (Ausbildungsleiterin) führte uns dann auch schon in die großen Lagerhallen, ohne Technik läuft hier nichts, wirklich gar nichts. Im Wareneingang docken die LKWs an und werden entladen. Hochgestapelte Ware auf Europaletten werden mithilfe von Staplern auf Förderbänder gefahren und im ersten Schritt kontrolliert. Es wird überprüft, ob die Ware unbeschadet angekommen und vollständig ist. Ware mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum muss dementsprechend eingelagert werden, dass diese noch lange vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums in den Verkauf gelangt. „Und was ist mit Schokolade?“, fragte Frau Weinrich. Kurzes Grübeln, na klar! „Diese muss kühl stehen, damit sie nicht schmilzt!“ „Und an einem sauberen Ort!“
So modern die Förderbänder auch sind, Gefahren lauern überall. Daher ist immer Vorsicht geboten. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen Arbeitsschuhe mit Stahlkappen vorne und hinten. An den Förderbandstraßen gibt es Übergänge, so kommt man schnell von einer „Straße“ zur nächsten. Wer dort zwischen zwei Paletten kommt, kann sich verletzen, denn diese halten nicht an. Das leuchtet ein.
Das komplette Gegenteil ist aber das Hochregallager, hier läuft alles automatisch, alles wird via Computer gesteuert und im System erfasst. Die Ware liegt auf sogenannten „Backblechen“, niedrige Blechwannen, die auf den dafür angefertigten Transportmaschinen am besten zu befördern sind. Aber warum gibt es in jedem Lager diese roten Rohre? Überall laufen die lang, welche Aufgabe erfüllen sie? Eine sehr wichtige! Es ist die Löschanlage, sollte es einmal einen Brand geben, so kann darüber sehr schnell gelöscht werden, bis die Feuerwehr kommt und übernimmt. Im Keller gibt es eigens einen Wassertank, der 1 Million Liter Wasser vorrätig hat! Da standen manche Münder offen.
Die Lageristen fahren mit ihren Staplern die Ware von A nach B und es gibt unterschiedliche Staplermodelle, Hubwagen, etc. Natürlich sieht das einfach aus, ist es aber gar nicht. Niemand darf ohne Staplerschein ein solches Gerät bedienen. Und die Lagerhallen sind keine Rennstrecke, jeder muss umsichtig und vorsichtig fahren.
Weiter in der Kommissionierung: Auch hier gibt es viele Förderbänder und natürlich viel Technik. In der Kommissionierung werden die unterschiedlichsten Artikel zusammengepackt und für den Versand vorbereitet. Die Mitarbeiter haben eine Packliste, jeder Artikel wird mithilfe eines Handscanners eingescannt und ist somit im Computersystem vermerkt. Ist die Kiste fertig gepackt, geht dessen Weg via Förderband weiter bis hin zum Warenausgang. Bevor die Ware aber auf den Lkw geladen wird, bekommen alle Kartons noch einen Deckel, und einen Aufkleber mit allen wichtigen Informationen, wie z. B. Inhalt, Anzahl und zu welchem der weltweiten Flughafen Shops dieser geliefert werden soll. Denn die Firma Gebrüder Heinemann ist nicht nur in Europa, sondern weltweit an Flughäfen mit ihren Duty-free-Shops vertreten. Das bedeutet viiiiieeeeeeeeellll Logistik, darunter fällt das Transportieren, Lagern, Umschlagen, Kommissionieren, Sortieren, Verpacken und Verteilen.
Zurück zum Warenausgang: Die Ware ist auf Palette, alles ist gekennzeichnet, zur Sicherheit wird jede Palette mit Folie umwickelt oder eingeschweißt. „Was muss denn beim Beladen des Lkws bedacht werden?“, so Frau Weinrich. „Dass es der richtige Lkw ist!“ Sehr gut! Das ist schon mal ein guter und wichtiger Gedanke. Nächste Frage: „Ist es denn egal, wie ich die Paletten auf der Ladefläche positioniere?“ Grübelnde Gesichter…. „Wenn ich nun alle schweren Paletten nach links packe und die leichten auf die rechte Seite, der Lkw eine Linkskurve fährt …“ „Könnte er umkippen!“, so einige Stimmen. Ja, richtig! So merkten viele der Schülerinnen und Schüler, dass vom Wareneingang bis wieder hin zum Warenausgang viele Dinge beachtet werden müssen. Vieles sieht leicht aus, muss aber vorher gut überlegt werden!
Das war eine Menge „Input“ für die Schülerinnen und Schüler, es wurde heute viel dazu gelernt.
Vielen Dank an die Firma Gebrüder Heinemann und vor allen Dingen Frau Weinrich für diese informative Exkursion!