Gleich zwei Klassen der Erich-Kästner-Schule besuchten das Museumsschiff Cap San Diego und staunten, wie lebendig die Atmosphäre auf dem Schiff ist, an vielen Orten wird gehämmert, geschweißt, installiert, beladen und sauber gemacht. Und wie viele Attraktionen darauf angeboten werden: Neben einem Audioguide unterstützten Rundgang kann man auf der Cap San Diego übernachten, ein Escapegame spielen, einen Veranstaltungsraum für 500 Personen buchen oder sich in Hängematten in Luke 1 Gruselgeschichten vorlesen lassen – und das ist noch nicht die komplette Liste.
Überhaupt Luke 1: Das war früher die Luke, in der die Rinderhäute auf dem Boden gestapelt und eingesalzen wurden, nachdem das Fleisch vorher tief gefroren wurde, um in einer der anderen auf -25 Grad kühlbaren Luken den Weg von Südamerika nach Europa anzutreten. Außerdem fasste die Luke 1, deren riesige Dimension man der CSD von außen nicht ansieht, noch Baumwolle, Bananen, Kaffee und viele weitere Handelsgüter. Ein Blick auf ein originales Lademanifest auf der Brücke zeigte die Vielfalt und Komplexität der Ladungsverteilung und machte deutlich, warum die Liegezeit in den Häfen früher eher in Wochen als in Tagen gemessen wurde.
Die technischen Einrichtungen wie Maschine, Hilfsdiesel, Generatoren, Wellentunnel, Separatoren, Druckluftstarter, Kühlkompressoren und Feuerlöscheinrichtungen und viele andere, die man als Laie so schnell gar nicht erfassen kann, gaben einem ein Gefühl für die Komplexität des Systems Stückgutfrachtschiff. Und überall arbeiten die ehrenamtlichen Mitarbeiter in ihren roten Overalls, um die Seetüchtigkeit dieses Veteranen aus einer noch gar nicht so lange vergangenen Zeit zu erhalten. Denn dass man mit der Cap San Diego auch noch mitfahren kann, hätte man ohne den Besuch so vorher nicht unbedingt erwartet.