Pünktlich um 10 Uhr standen 12 begeisterungsfreudige Viertklässler der Schule Lämmersieth mit ihren beiden sympathischen Lehrern vor dem weltbekannten Alsterhaus am Jungfernstieg.
Wir wurden freundlich vom Personalchef des Hauses Herrn Meinel empfangen und konnten unsere Jacken in den Schließfächern im UG deponieren. Die Kinder waren interessiert, haben viele schlaue Fragen gestellt und waren mit ihrer vollen Aufmerksamkeit von Anfang bis Ende dabei. Bei der von Herrn Meinel sehr spannend durchgeführten Leitung durch das gesamte Alsterhaus blieb kaum ein Mund geschlossen.
Die Einweisung darüber wo wir uns denn überhaupt befinden – nämlich im ältesten Luxus-Warenhaus Hamburgs! Die Kinder erfuhren, dass das Alsterhaus bereits 106 Jahre alt ist und damit schon fast so fest zum Hamburger Stadtbild gehört, wie beispielsweise der Michel oder die Alster. Es besteht aus 5 Stockwerken voller Luxusartikel, in denen 640 Mitarbeiter tagtäglich arbeiten.
Ganz besonders interessierte die Kinder, was der teuerste und was der günstigste Artikel im ganzen Haus ist. Erstaunt erfuhren sie, dass ein ganz spezieller Reisekoffer für unfassbare 47.000,- Euro das teuerste Produkt ist und bereits 1 x von einem saudi-arabischen Scheich hier gekauft wurde. Das günstigste Produkt wiederum ist ein Radiergummi für 75 Cent – das könnte man sich schon mal von seinem Taschengeld leisten… 🙂
Besonders hervorzuheben ist, dass jedes Kind dieser Klasse bereits jetzt eine genaue Berufsvorstellung hat und diese Frage von Herrn Meinel
daher mit flitzenden Zeigefingern, die zur Decke ragten, leicht beantworten konnten.
Gleich unsere zweite Station war fast nicht zu toppen: Das Detektivbüro des Alsterhauses. Der Boss vom Dienst hat uns in die geheimen Vorgehensweisen der Detektive und die enge Zusammenarbeit mit den Door-Men, die an allen Ausgängen postiert und über Funk mit dem Walkie-Talkie des Detektiv-Chefs verkabelt sind, eingeweiht.
Die Kinder durften bestimmen welchen der Doormen sie nun einmal vor die Tür jagen, um nach dem rechten zu sehen, konnten dies am Bildschirm gebannt verfolgen und bekamen vorbildlich die prompte Rückmeldung per Funk, dass alles ‚“OK“ ist. Die Kinder staunten nicht schlecht, dass die Bilder von 84 (!) Kameras auf riesige Flachbildschirme ins Detektivbüro geleitet werden, um so Ladendiebe schnellstmöglich zu überführen. Sie erfuhren, dass man besser nichts – auch nicht als „Mutprobe“! – mitgehen lassen sollte, da bei Minderjährigen Kindern sogar die Eltern verantwortlich gemacht werden.
Unsere dritte Station war die Dekoration – bzw. Schauwerbegestaltung oder wie man es neuerdings auch bezeichnet: Das „Visual Merchandising“! Wir wurden von einer aufgeschlossenen Auszubildenden aufgeklärt, was es bedeutet das Haus zu gestalten, Ideen zu finden, diese umzusetzen und mitzugestalten. Wir durften einen Blick ins Lager werfen, uns Perücken aufsetzen und die bunten Schilder an der eigenen Druckermaschine begutachten. Interessant war auch, dass jede Design-Umsetzung immer auch mit den dazugehörigen Kaufhäusern KaDeWe in Berlin und Oberpollinger in München abgestimmt werden muß, so dass alle drei Häuser der KaDeWe-Gruppe zeitgleich auch gleich aussehen.
Es war ein rundum gelungener Vormittag, den die Kinder so schnell sicher nicht vergessen werden. Die zwei Stunden gingen viel zu schnell vorbei…wir kommen wieder! Einen ganz herzlichen Dank an Herrn Meinel für seine kindgerechte und sehr angenehme Art der Führung.